Bald fliegt der Ball im Spiel nach rechts hinein
und bald nach links, und weiss nicht ja noch Nein
Nur Er, der dich ins Feld hineingeworfen
Er weiss, Er weiss es alles, Er allein
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Die einen streiten viel um Glauben und Bekenntnis
Die andern grübeln tief nach Wissen und Erkenntnis
So wird es gehn, bis einst der Ruf euch schreckt;
Es fehlt zur Wahrheit das Verständnis
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Zum Meister ging ich einst - das war die Jugendzeit
Dann hab ich mich an eigner Meisterscchaft gefreut
Und willst du wissen, was davon das Ende ist?
Den Staubgebornen hat wie Staub der Wind zerstreut
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Es ziemt sich nicht an jedes Tor zu schlagen
und Gut und Böse musst du ruhig tragen
Das Schicksal warf am Himmelsbrett die Würfel
Getraust du dich, das hohe Spiel zu Wagen?
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Wir sind das letzte Ziel der ganzen Welt
Das Auge Gottes wird durch uns erhellt
Die Welt ist wie ein runder Siegelring
Wir sind der Stein der ihn zusammenhält
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Der Tropfen klagte weil er fern vom Meer
Da lachte das Meer: Bist ferne nimmermehr
Denn alle sind wir Gott. Ein winzig Pünklein
trennt dich nur - und bringt dich wieder her, zu mir
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Nur Trunkne hören, was die Rose spricht
Ein Tor, ein enges Herz vernimmt es nicht
Verrate nicht das seltene Geheimnis
im Rausche schauen wir das hellste Licht
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Und wer sein Kern kaum angriff nach Bedarf
Und wers gleich Regen in die Winde warf
Im Grab ward keiner noch zum Güldnen starb
Nach dem getrost man weiter graben darf
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Mit Weltschmerz deine Seele plage nicht!
Um das, was einmal weg ist, klage nicht!
An Wein und süssen Lippen lab dein Herz
Und in den Wind dein Leben schlage nicht
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Die Zeit bleibt nicht ungenutzt liegen.
Gedanken kreisen unablässig um zwei Dinge:
Ich solle doch meine Fähigkeiten ausleben.
Ich soll ja Talent haben.
okay, also mach ich was daraus.
Omar Khayyām عمر خیام
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