Freitag, 22. Februar 2013

STILEPOCHEN ORIENT UND KUNST

In der islamischen Welt entwickelte sich trotz ethnischer und sprachlicher Verschiedenheit eine nach aussen hin stark einheitlich wirkende Kunst. Bei näherer Betrachtung lässt sich eine Reihe von Stilarten unterscheiden, die man nach den Dynastien benennt, unter deren Herrschaft sie zur Blüte der einzelnen Epochen hervorragende Beispiele.

Die sassanidische Kunst (226—651) vereinigt als wichtigste Vorstufe der islamischen in eindrucksvoller Weise altiranische, vorderasiatische und hellenistische Elemente. Durch den Export der im byzantinischen Reich hoch begehrten sassanidischen Seidengewebe gelangten zahlreiche orientalische Motive in die europäische Kunst. Unter den Metallerzeugnissen zeichnen sich die Silberschalen mit figürlichem Schmuck durch ihre Qualität besonders aus. In Ktesiphon, der Hauptstadt des sassanidischen Reiches, traten bei den Ausgrabungen (1928/32) Stuckarbeiten zutage, die ursprünglich als Wanderkleidung dienten. 

Im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts erstarrte die islamische Kunst weitgehend in den überlieferten Formen.  Der zunehmende Einfluss Europas wirkte sich für sie ungünstig aus.  Erst die jüngste, stürmische Entwicklung der Völker des Orients auf allen Gebieten ihres Lebens legt den Grund zu einer künstlerischen Erneuerung. 


Staatlichen Museen zu Berlin 
Druckerei Schweriner Volkszeitung 1961



















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