Montag, 20. Dezember 2010

Die Wasserstoffbombe eröffnet Perspektiven (Aussichten) dunkelster Art.



















Ich fasse zusammen:
Die Wasserstoffbombe ist die jüngste Form der Atombomben, deren seit 1945 mehrere entwickelt wurden. Wir nennen sie H=Bombe, weil das chemische Zeichen für Wasserstoff – lateinisch Hydrogenium – „H“ lautet.

1. Die Uranbombe (= U=Bombe, von Zeichen U des chemischen Elementes Uran hergeleitet). Sie wurde als erste Atombombe von Amerika mit ungeheurem Aufwand an Studium entwicklungstechnischer und produktiver Arbeit sowie an Kapital im 6. Jahr des letzten Weltkrieges, im Sommer 1945, fertiggestellt. Nachdem die erste Versuchsbombe im abgelegenen gebiet von Neu-Mexiko im Juli 1945 geplatzt war, hat eine weitere Bombe bekanntlich am 6. August 1945 die japanische Stadt Hiroshima zerstört. Dabei wurden plötzlich etwa 80 000 Menschen getötet und mindestens 40 000 verwundet bzw. radioaktiv verseucht. Die U=Bombe beruht auf einer sogenannten Kettenreaktion. Das ist ein explosionsartig verlaufende Spaltung von Atomkernen, hier des Uran-Isotops U 235. Uran ist das schwerste der in der Natur vorkommenden 92 chemischen Elemente. Es hat die Ordnungszahl Z = 92, weil um einen Kern mit 92 Protonen und einer Anzahl daran angelagerter Neutronen 92 Elektronen kreisen. Ein Isotop ist eine Abart eines chemischen Elementes mit mehr oder weniger Neutronen im Kern als normal. Bei der Kernspaltung der U=Bombe wird nun ein Teil, etwa 1/2000, der ungeheuren in den Atomkernen Kräfte aus, die alles bisherige um das Vielmillionenfache übertreffen.


2. Die Plutonium=Bombe. Es folgte alsbald die Plutonium=Bombe. Wir nennen sie Pu=Bombe, entsprechend dem chemischen Zeichen Pu für Plutonium. Schon die zweite Atom=Bombe, die zwei Tage Später, am 8. August 1945, explodierte, war eine Pu=Bombe. Durch sie wurde die japanische Hafen – stadt Nagasaki in ähnlicher Weise zerstört wie Hiroschima. So wurde Japan vollends niedergezwungen und das Ende des zweiten Weltkriegs eingeleitet. Plutonium ist ein Transuran. So nennt man jene Elemente, die in de Natur nicht vorkommen, sondern künstlich erzeugt werden. Ihre Ordnungszahlen Z liegen über 92, weil sie mehr als 92 Protonen im Atomkern und Elektronen in der Hülle aufweisen. Plutonium mit Z = 94 kann in Reaktoren verhältnismassig leicht gewonnen werden. Reaktoren, anfänglich „Atommaschinen“ genannt, sind ruhende Apparate, durch welche Energie aus den Atomkernen heraus gewonnen wird. Dies geschieht durch gesteuerte Kernspaltung bzw. Kernumwandlung. Das Gegenstück dazu sind die „Atombeschiessungsmaschinen“ (Cyklotron, Betatron usw.), welche mehr der wissenschaftlichen Forschung dienen.


3. Die Wasserstoffbombe (H=Bombe). Damit noch nicht zufrieden, forschte man weiter unter den sechs bisher bekannten Transuranen (Z = 93 bis 98), und als dies vergeblich war, ging man bis zur Sonne. Dort hatte man entdeckt, dass die uns zugestrahlte Riesen=Energie im Sonnenzentrum aus dem leichtesten aller Elemente, dem Wasserstoff, entsteht, und zwar durch Umwandlung in Helium, das zweitleichteste Element. Dies geschieht nun nicht durch Spaltung, sondern im Gegenteil durch Zusammensetzung von Atomkernen. Es ging also von einem Extrem ins andere: vom schwersten zum leichtesten Element und von der Spaltung der Atomkerne zur Vereinigung derselben, zur Kernsynthese. Trotz ungeheuren Schwierigkeiten gelang es, eine noch vielfach schrecklichere Bombe, eben die H=Bombe, zu verwirklichen. Zunächst schien die Übertragung von solaren (sonnenhaften) Vorgängen auf irdische Verhältnisse unmöglich. Die Umwandlung von Wasserstoff in Helium im Sonneninneren erfolgt nämlich bei riesiger Temperatur und gewaltigem Druck. Im Sonnenkern herscht eine Temperatur von 19 Millionen Grad Celsius und ein Druck von ca. 120 Milliarden Atmosphären. Für derartige Verhältnisse sind natürlich die uns zugänglichen Materialien und Methoden bei weitem unzureichend; liegt doch die höchste erreichbare Temperatur der heutigen Technik bei etwa 5000 Grad Celsius. –
Man baute daher ein U=Bombe in die H=Bombe hinein und zündete sie wie erwähnt. Durch die so entstehende Temperatur von 11 Millionen Grad Celsius wurde dann die Explosion der H=Bombe ausgelöst. Die erwähnte Umwandlung von Wasserstoff in Helium in der Sonne erfolgt auf komplizierte Weise über Kohlenstoff. Es zeigte sich aber, dass eine analog Umwandlung in der H=Bombe durch Anhäufung geeigneter Elemente bzw. Isotopen direkt möglich ist. Dabei werden urplötzlich ungeheure Energiemengen frei, die eine bisher ungekannte und ungeahnte Zerstörungspotenz darstellen. –

4. Die Kobalt=Bombe. Und nun tritt eine weitere, noch schlimme Atombombe in Sicht: die Kobalt=Bombe. Sie heisst Co=Bombe; Co=Kobalt. Dabei handelt es sich eigentlich weniger um eine neue Atombombe, als um eine neue Umhüllung der H=Bombe. Man müsste daher diese Bombe genauer als Wasserstoff=Kobalt=Bombe bezeichnen. Kobalt ist ein dem Nickel ähnliches Metall. Es weist aber einzigartige Eigenschaften auf. So wird es durch geeignete Bestrahlung in hohem Masse radioaktiv. Radioaktivität ist die Eigenschaft eines Stoffes, durch Zerfall seiner Atomkerne dauernd Energie in Form von „Strahlen“ auszusenden. Diese Strahlen sind in Wirklichkeit meist Atomteile, also fliegende Stoffteilchen. Sie durchdringen die Materie weitgehend und versuchen bei entsprechender Dichte auch den menschlichen Körper aufs schlimmste, unheilbar, tödlich. Sie durchsetzen dabei alle Körperteile und lösen in den Organen derselben sowie im Nervensystem Funktionsstörungen aus, die Qual und Tod verursachen. Das trifft in entsprechendem Masse auch für die anderen Atombomben zu. Wo immer dann solcher „Todesstaub“ aus der verpesteten Stratosphäre sich niederlässt, wird Leben qualvoll zerstört, so dass der Absender einer Co=Bombe selbst aufs schwerste mitgefährdet wäre. Wohl nur aus diesem Grunde ist die Co=Bombe noch nicht probiert worden – aus Angst um das eigene Land und Leben.


5. Der Vollständigkeit wegen müssen noch die schlimmsten aller Bomben wenigstens gestreift werden: die Bakterien = und die Giftbomben. Sie bestanden zum Teil schon im letzen Welt-Krieg, kamen aber wohl aus dem erwähnten Grunde der Selbstgefährdung nicht zur Anwendung.
…Und was dann?
Die Wasserstoffbombe eröffnet Perspektiven (Aussichten) dunkelster Art.
Ihre Auswirkungen sind entsetzlich, unübersehbar.
Mag man über moderne Sensationen wie fliegende Teller, Erdsatelliten, Weltraumflüge mit Zwischenlandung usw. denken, wie man will, mag man sie ins Gebiet einer kühnen oder kranken Phantasie verweisen – die Wasserstoffbombe und was dahinter steht, ist real und bitter ernst zu nehmen.
Zwei Arten von Grossvernichtung laufen hier parallel: Wir sprechen von der mechanischen und der biologischen Zerstörungspotenz der H=Bombe.
1. Die mechanische Zerstörung
2. Die biologische Auswirkung
3. Auch geographisch
4. Wohin steuert die Menschheit?
5. Was lehrt uns die H=Bombe?
6. Hintergründe und Ausblicke?
7. Wo ist wirksamer Schutz?
P. S. 1968

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